Endodontie

Wurzelbehandlungen werden immer dann nötig, wenn sich der Nerv im Inneren eines Zahnes entweder stark entzündet hat oder abgestorben ist

Als Ursachen für die Erkrankung oder das Ableben des Zahnnervs kommen vielerlei Ursachen in Frage. So kann einerseits ein Kariesdefekt der Auslöser sein, aber auch Brüche (Frakturen) in der Zahnhartsubstanz können das Vordringen von Bakterien an den Zahnnerv begünstigen oder auslösen. Auch eine starke Bakterienbelastung des Zahnhalteapparates oder eine schwere Parodontitis können durch Wanderung von großen Bakterienzahlen an die Wurzelspitze hin zur Entzündung des Zahnnervs (Pulpa) führen. In einer Vielzahl von Fällen geht dies meist mit Schmerzen einher.

Die möglichen Symptome einer Zahnnerventzündung sind beispielsweise:

  • ... stetig starke Empfindlichkeit eines Zahnes auf Heißes und/oder Kaltes. Die Schmerzen klingen nur sehr langsam ab 

  • ... Nachtschmerz

  • ... der Zahn schmerzt beim Aufbeißen und bei Berührung 

  • ... das Zahnfleisch ist um einen Zahn druckempfindlich und geschwollen 

  • ... nach einem Schlag oder Trauma ändert sich die Zahnfarbe zunehmend ins Dunkle (meist bläulich)

Nach einer gesicherten Diagnosestellung, meist durch ein Röntgenbild unterstützt und gesichert, wird in der Wurzelkanalbehandlung das stark erkrankte oder abgestorbene Nervengewebe aus dem Zahn entfernt.

Die Wurzelkanalbehandlung ist eine sehr zeitintensive und aufwändige Behandlungstechnik. Daher erfordert diese Spezialinstrumente, die teilweise nur einen Durchmesser von 0,06mm haben. Zusätzlich kommen beispielsweise extrem flexible Nickel-Titan-Instrumente und drehmomentgestützte Motoren zum Einsatz, um das Nervenkanalsystem optimal bearbeiten zu können. Die modernen Methoden der Wurzelkanalbehandlung erlauben es uns, auch schwierige anatomische Verhältnisse im Nervenkanalsystem eines Zahnes zu erreichen, zu säubern und dann dreidimensional randständig zu füllen und zu versiegeln. Herkömmliche Methoden erlauben meist nur den Hauptnervenkanal zu behandeln und kleine Seitenkanälchen bleiben unversorgt. Diese können dann zur erneuten Infektion des wurzelkanalbehandelten Zahnes führen.

In manchen Fällen kann es sogar notwendig werden, einen bereits wurzelgefüllten Zahn erneut endodontisch zu behandeln (Revisonsbehandlung). Die Gründe hierfür sind vielfältig. 

Wir verwenden zur Behandlung der Wurzelkanalsysteme ein modernes Operationsmikroskop. Das Mikroskop erlaubt es uns, alle dem menschlichen Auge verborgenen Eingänge und Verläufe der Wurzelkanalsysteme zu sehen und damit auch behandeln zu können.